Nick Hornby: Slam

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Autor: S. Benedict-Rux
1. September 2009

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Der 15-jährige Sam ist passionierter Skater. Sein Idol ist Skaterlegende Tony Hawk von dem er ein Poster in seinem Zimmer hängen hat. Seine Mum hat sich von ihrem blöden Freund getrennt, gerade hat er ein paar neue Skateboardtricks gelernt und die schöne Alicia erobert. Sam ist mit sich und der Welt zufrieden. Doch dann – Slam- wird Alicia schwanger. Ausgerechnet ihm muss das passieren, dessen Mutter ihn mit 16 Jahren bekommen hat! Ist frühe Elternschaft etwa „erblich“?! Sam ist völlig von der Rolle. Wie soll das mit Alicia, dem Baby und ihm weitergehen? Rat sucht er bei Tony Hawk, dessen Autobiografie er nahezu auswendig kann. Doch die Ratschläge von TH sind manchmal wirklich sehr sehr rätselhaft.

„Aber der Punkt bei TH ist, dass hinter dem was er sagt immer mehr steckt, als man auf Anhieb sieht.“

Zwar hat “ Slam“ mit einer Teenager-Schwangerschaft ein sehr ernstes Thema zum Inhalt, doch Hornby gelingt es immer wieder die Stimmung des Buches durch eine ordentliche Portion Humor und Selbstironie aufzuhellen. Durch den Kunstgriff mit Sams „sprechendem“ Tony Hawk-Poster und den Zeitsprüngen, durch die der Jugendliche kurzzeitig in die Zukunft hineinkatapultiert wird, wird aus einer im Prinzip einfachen Geschichte um ein durch eine ungeplante Schwangerschaft beschleunigtes Erwachsenwerden etwas besonderes. Die Figur des Sam wirkt zwar für einen Jungen etwas redselig , aber mit seinen ganzen Ängsten, Zweifeln und Hoffnungen doch ziemlich glaubwürdig. Der Roman ist leicht und schnell zu lesen, bietet  gute Unterhaltung und am Ende noch einen Ausblick auf ein versöhnliches Ende…

„Ich möchte, dass Bücher ein Teil der Popkultur sind, denn ich glaube an Bücher!“

Die Taschenbuchausgabe  enthält zusätzlich ein Interview mit Nick Horny, in welchem er sich unter anderem ausdrücklich dazu bekennt, seine Leser gut unterhalten  zu wollen und die künstliche Trennlinie bedauert, die in Deutschland zwischen „ernsthafter Literatur“ und „Unterhaltung“ gezogen wird. Zum Bonusmaterial gehören auch zwei Kurzgeschichten: „Der Fan“ , eine Geschichte um einen Fußballfan, der das Leben eines kinderlosen Paares auf den Kopf stellt und „Der Videorecorder“, in dem ein Teenager durch einen außergewöhnlichen Videorecorder vor existentielle Fragen gestellt wird.

Nick Hornby: „Slam“. Roman, Aus dem Englischen von Clara Drechsler und Harald Hellmann, Knaur Taschenbuch Verlag 2009

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