„Denken wir uns“ ist nicht nur der Titel des letzten Erzählbandes von Robert Gernhardt, es ist auch schlichtweg der Grundsatz fiktionaler Literatur, eine Aufforderung Fantasie und Vorstellungskraft walten zu lassen.
Nahezu alle dieser 26 Erzählungen beginnt der 2006 verstorbene Schriftsteller und Zeichner mit dieser schlichten aber wirkungsvollen Aufforderung – und mit einem deutlich spürbaren Augenzwinkern. Die Schauplätze seiner Geschichten sind in Deutschland ebenso angesiedelt, wie in der Toskana, in Indien oder auf einem Boot vor Florida. Der thematische Bogen ist weit und umfasst die Verhinderung eines Kinderfaschingsdramas im Jahre 1944, die Sprache verliebter Paare, wartende Schriftsteller, einen Seitenhieb auf eine literarischen Fernsehsendung oder eine Künstleranekdote im Stile alter Zeiten.
Die Erzählungen sind, wie man es von Robert Gernhardt gewohnt ist, humorvoll und eingängig geschrieben. Allerdings springt der Funke nicht bei allen Geschichten über.
Robert Gernhardt: Denken wir uns. Erzählungen, S. Fischer 2007
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