Historischer Roman: Die Herren des Nordens (Bernard Cornwell)

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Autor: S. Benedict-Rux
16. Mai 2008

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Nach „Das letzte Königreich“ und „Der weiße Reiter“ ist im Frühjahr bei Rowohlt der dritte Band der Sachsen-Saga von Bernard Cornwell erschienen. Die historischen Romane Cornwells werden im englischen Sprachraum schon länger von Lesern wie Historikern geschätzt, da sie sowohl spannend geschrieben als auch gut recherchiert sind. Ein vierter Band ist 2007 unter dem Titel „Sword Song“ erschienen. Seine Übersetzung steht noch aus.

Es ist das Jahr 878. Nachdem Uthred von Bebbanburg König Alfred dem Großen zum entscheidenden Sieg gegen die Dänen verholfen hat, belohnt dieser ihn mit Fifhaden. Doch Fifhaden ist nicht mal genug Land, um die dort lebenden vier Familien zu ernähren. Also bricht Uthred Richtung Norden auf, um die Ermordung seines Ziehvaters Graf Ragnar zu rächen und um sein Erbe, die Bebbanburg, die sein Onkel sich unrechtmäßig angeeignet hat, zurückzugewinnen. Doch die drei Spinnerinnen am Fuße des Weltbaumes lachen über seine Pläne und spinnen ihre Schicksalsfäden.

Auf der Reise nordwärts befreit der Krieger Uthred einen Sklaven namens Guthred. Guthred ist der Sohn des dänischen Grafen Hardnicut und soll aufgrund eines Traums des Abtes Eadred von Lindisfarena zum König von Northumbrien ausgerufen werden. Er besteht darauf, Uthred in seine Dienste aufzunehmen und will Alfred dem Großen nacheifern. Also stellt Uthred seine eigenen Pläne zunächst hintenan um das Reich Guthreds zu sichern, der ihm zu gutmütig für einen König erscheint. Doch Guthred lernt schnell. Weil es ihm für den Erhalt seines Königreiches Vorteile verschafft, lockt er den arglosen Uthred in eine Falle und verkauft ihn als Rudersklaven. Uthreds Schicksal scheint besiegelt…

Es ist Uthred selber, der seine Geschichte als alt gewordener Mann erzählt. Das gibt Raum für Andeutungen, die die Spannung erhöhen und für einige humorvolle Kommentare. Das Leben im Mittelalter wird nicht beschönigt, aber Cornwell walzt die Grausamkeiten der Kämpfe auch nicht extra aus. Ohnehin gehört nur ein Teil des Romanes Krieg und Kampf: Schilderungen der Lebensumstände und der sächsischen wie der dänischen Gesellschaft, Freundschaft und Loyalität, die Christianisierung Englands haben ihren ganz selbstverständlichen Platz in diesem Buch. Überraschende Wendungen sorgen dafür, dass der Spannungsbogen über den ganzen Roman anhält und auch nach dem Ende des dritten Bandes nicht abreißt. Eine Karte und weitere Informationen zu Ortsnamen und den historischen Hintergründen ergänzen diesen unterhaltsamen, spannenden und lehrreichen historischen Roman.

„Die Herren des Nordens“ ist Freunden historischer Romane wärmstens zu empfehlen!

Bernard Cornwell: Die Herren des Nordens. Historischer Roman. Deutsch von Karolina Fell. Rowohlt Taschenbuch Verlag 2008

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Die Handlung um Uthred ist auch im dritten Band Cornwell wieder vorzüglich gelungen. Historische Fakten und Unterhaltung harmonieren in diesem Werk sehr gut!

Mein Historienromantipp für Oktober 2009 – „Die Malerin von Fontainebleau“ von Constanze Wilken

spannend, mitreissend, genau recherchiert – ein großartiger Roman über die Kunst des Rosso Fiorentino im Frankreich der Renaissance und ein spannendes Sittengemälde!

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