Musikgeschichte in Geschichten

*Dieser Beitrag enthält einen oder mehrere Affiliate Links. Kommt über einen solchen Link ein Kauf zustande, erhält der Betreiber des Literaturblogs eine Provision.
Autor: S. Benedict-Rux
26. Juni 2008

51TEe%2BM69yL. SL160
Im Hanser Verlag ist im Frühjahr eine Musikgeschichte von Rudolf Herfurtner erschienen, gedacht für Leser ab 10 Jahren. „Geschichten von Bach bis Elvis Presley“ heißt ihr Untertitel, der den Leser allerdings ein kleines bißchen in die Irre führt: Herfurtner beginnt in Wirklichkeit und konsequenterweise bei den Mythen über die Entstehung der Musik an. Der Autor beleuchtet wichtige Stationen der Musikgeschichte. Seine Leser erfahren wie man sich das Musizieren im Mittelalter vorstellen muss, hören von Gregorianischen Gesängen, vom Minnesang und Sängerfesten. Er erklärt die neuen Entwicklungen in der Renaissance, dem Barock erzählt von der Erfindung der Oper und geht selbstverständlich auf Musikgrößen wie Händel, Bach, Mozart und Beethoven. Natürlich darf auch die Musik der Romantik, Klassik etc. nicht fehlen. Seine Zeitreise endet mit einem Blick in das musikalische Kaleidoskop des 20. Jahrhunderts.

Man darf sich diese Musikgeschichte nicht als eine trockene Sammlung von Wissen vorstellen. Geschickt wechselt der Autor zwischen essayhaften, locker geschriebenen Passagen, in denen er Hintergründe beleuchtet und geschichtliche wie kulturelle Zusammenhänge herstellt und kleinen Geschichten, die mal von alten Mythen und Märchen, mal erfundene Geschichten von Komponisten, Musikern, ja sogar von einem aufregenden Museumsbesuch erzählen. Diese sind mal spannend, mal anrührend, vereinzelt ein bisschen gruselig und immer unterhaltsam. Damit bewegt sich das Buch an der Grenze zwischen Belletristik und Sachbuch. Gedacht ist es wohl für junge Leser, was sich auch an der Art der Ansprache des Lesers bemerkbar macht. Es ist ein vertraulicher Plauderton, bildreich und bemüht mit wenigen Fachausdrücken auszukommen. Diese werden im übrigen sowohl im Text selber als auch in einem Anhang erklärt.

Und weil man Musik nicht wirklich lesen, sondern nur hören kann, gehört eine CD mit 22 Hörbeispielen (Gesamtspielzeit über 78 Minuten) dazu. Buch und CD sind eng aufeinander bezogen. Die Beispiele beziehen sich auf die angesprochenen musikalischen Entwicklungen oder Werke, ein entsprechender Hinweis im Buch weist jeweils an der richtigen Stelle auf das Hörbeispiel hin. Absolut empfehlenswert!

Rudolf Herfurtner: Ohne Musik ist alles nichts. Geschichten von Bach bis Elvis Presley, Illustration und Gestaltung von Hildegard Müller, Hanser 2008

Buch bei Amazon ansehen / bestellen

Subscribe
Benachrichtige mich zu:
0 Comments
Inline Feedbacks
Alle Kommentare zeigen
Unsere twitter-Timeline (Literatur Blog) RSS Feed vom Literatur Blog