Zum Vorlesetag: Warum Vorlesen viel mehr ist als nur Leseförderung

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Autor: S. Benedict-Rux
16. November 2018

Heute, den 16. November, findet der 15. Bundesweite Vorlesetag statt. In diesem Jahr machen mehr als 650.000 Vorleser und Zuhörer mit Aktionen in Schulen, Kitas, Bibliotheken und Unternehmen mit. Das ist einerseits wunderbar, andererseits ist es nicht genug. Denn die Aktion kann natürlich nur ein (wichtiger!) Anstoß sein, doch was wir brauchen ist eine alltägliche Vorlesekultur in den Familien. Doch wie kann das Gelingen, in Zeiten in denen oft beide Eltern berufstätig sind? Woher die Zeit nehmen?

Vorlesezeit ist gemeinsame Zeit

Studien belegen immer weder, wie wertvoll das Vorlesen für Kinder ist, zuletzt auch wieder die Vorlesestudie der Stiftung Lesen für 2018. Rund vier Fünftel der Kinder denen mehrmals wöchentlich bis täglich vorgelesen wird, heißt es dort, finden das Lesen Lernen leicht. Dagegen empfindet die Hälfte derjenigen Schüler, denen nicht regelmäßig vorgelesen wurde, es als schwierig. Es gibt genug Zahlen, die belegen, dass eine häufige Vorlesezeit von 10-15 Minuten den positiv für den Schulerfolg der Kinder und in vielerlei Hinsicht segensreich ist.
Der Schwerpunkt bei dererlei Studien liegt zumeist auf den Vorteilen, die das Vorlesen auf den Bildungserfolg der Kinder hat. Das ist richtig und wichtig. Zu den Aspekten, die meiner Meinung nach oft zu wenig beachtet werden, gehört der starke Einfluss einer solchen gemeinsamen Zeit auf die Beziehungsqualität zwischen Eltern und ihren Kindern. Gerade in unseren zersplitterten Zeiten, in denen wir kaum noch ausschließlich eine Sache machen, sondern in der Regel immer mehrere Dinge gleichzeitig, sind solche Zeiten kostbar. Übrigens nicht nur für das Kind, sondern auch für die Erwachsenen.

Wunderbare Momente

Denn selbstverständlich tut das gemeinsame Vorlesen, die ungeteilte Zeit, den Kindern gut. Aber auch die Eltern profitieren davon reichlich: sie bekommen wunderbare Momente geschenkt, an die sie sich noch erinnern werden, wenn die Kinder schon längst groß und aus dem Haus sind. Sie selber werden entstresst und können die Beziehung zu ihrem Kind weiter vertiefen. Möglicherweise entspannt sich dadurch auch das ein oder andere Konfliktpotential im Alltag und die „investierten“ 10-15 Minuten werden leicht an anderer Stelle wieder hereingeholt… vielleicht durch ein ausgeglicheneres Kind … besseres Ein- oder Durchschlafen … oder weil glücklichere Eltern ihren Alltag ebenfalls besser und schneller bewältigen.

 

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Herzlichen Dank für diesen Beitrag – der mir aus dem Herzen spricht!
Bianka

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