Krimi mit Mystery-Komponente

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Autor: S. Benedict-Rux
7. November 2008

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Grauenvolle Funde machen der Polizei in Schleswig-Holstein zu schaffen: ein Serienmörder foltert junge Mädchen zu Tode, in den Rücken der Opfer brennt er eine Widmung ein: „Für Luisa, in Liebe.“ Gemeint ist damit die Fotojournalistin Luisa Miller, die der Mörder zusätzlich in Telefonanrufen bedroht. Es gibt kaum Spuren, zunächst auch keine verwertbare DNA. Dafür aber eine seit 8 Jahren ungeklärte Mordserie in Leipzig, die den Schluß nahelegt, dass es sich um denselben Täter handelt.

Luisas Lebensgefährte Kurt lässt sie mehr oder minder mit ihren Problemen allein, ihre Kollegen von der Presse stürzen sich auf sie, die Polizei hält sie  für verdächtig und auch viele Dorfbewohner machen sie mindestens indirekt für den Tod der Mädchen verantwortlich. Da klingelt ein Mann an der Tür, der unweit von ihrer Kate eine Reifenpanne hat und darum bittet, ihr Telefon benutzen zu dürfen. Sie verliebt sich in den Fremden, von dem sich bald herausstellt, dass es der bekannte Dirigent Morten Vanderberg ist. Vor einigen Jahren wurde er verwirrt und mit Gedächtnisverlust auf einem Friedhof im Elsass aufgefunden und in eine psychiatrische Klinik gebracht. In seiner Wohnung hängt ein Frauenporträt aus dem 17. Jahrhundert, welches eine überraschende Ähnlichkeit mit Luisa aufweist – Isabella de Ferrera. Für Augenblicke verwechselt er Luisa manchmal mit ihr und sein Geständnis, die Reifenpanne vorgetäuscht zu haben um sie kennenzulernen, nährt Zweifel… Doch das Spiel geht weiter und bald scheinen alle Menschen aus Luisas naher Umgebung verdächtig. Wem kann sie noch vertrauen?

Stefanie Baumm baut zum Teil auf gängigen Krimi-Motiven auf, die sie mit einer Liebesgeschichte verquickt. Hier begibt sie sich in gefährliche Nähe zu trivialen Liebesromanen. Das Motiv der unsterblichen Liebe, verbunden mit dem Reinkarnationsgedanken, ist sicher nicht jedermanns Sache. Die Autorin legt zahlreiche falsche Fährten, doch recht früh drängt sich ein Verdacht auf, der sich bestätigen wird. Da aber genug Verdächtige und Unklarheiten bleiben, bleibt die Spannung bis zum Ende erhalten. Ihr Stil ist oft knapp, manchmal atemlos, gekennzeichnet von einer Neigung zu kurzen, aneinander gereihten Sätzen und einer Reduktion auf das Wesentliche. Die Mißhandlung der Opfer spart sie nahezu aus und überlässt es dem Leser, wie und wieweit er seine Phantasie gehen lassen will. Die Gedanken der sterbenden Mädchen werden ästhetisch überhöht dargestellt. Leser denen blutrünstige Krimis nicht liegen, werden dies mit Wohlwollen feststellen.

Fazit: Trotz einiger Schwächen hat dieser Krimi etwas fesselndes und treibt den Leser in Erwartung der Auflösung durch das Buch.

Steffanie Baumm: Unsterblich wie der Tod. Kriminalroman. Knaur Taschenbuch 2008

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Von Stefanie Baumm ist ein weiterer Krimi mit dem Kieler Ermittlerduo ist bei Droemer Knaur als Hardcover erschienen: Der Tod wartet nicht .

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