Kinderbuchautorin Christine Nöstlinger gestorben

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Autor: S. Benedict-Rux
14. Juli 2018

Buch bei amazon ansehen / bestellenChristine Nöstlinger war eine der bekanntesten Kinderbuchautorinnen im deutschsprachigen Raum. Wie nun bekannt wurde starb sie bereits am 28. Juni im Alter von 81 Jahren nach kurzer schwerer Erkrankung. Mehr als 100 Bücher hat die Autorin geschrieben, darunter die Serie Geschichten vom Franz, deren Einzelbände zwischen 1984 und 2011 erschienen sind. Wie viele der Helden in den Kinderbüchern von Christine Nöstlinger ist Franz ein Außenseiter: er ist etwas klein gewachsen und wird wegen seiner Locken gerne für ein Mädchen gehalten.

Vorreiterin einer neuen Kinderliteratur

Angefangen hat alles 1966. Christine Nöstlinger die 1936 in Wien geboren wurde, wollte eigentlich Malerin werden, studierte dann aber Gebrauchsgrafik. Als sie 1966 ein Kinderbuch illustrieren sollte, fing sie an sich zu ihren Bildern eine eigene Geschichte auszudenken. Sie erzählte von einem dicken Mädchen mit roten Haaren, welches von den anderen Kindern gehänselt wird. Nöstlingers Erstling, Die feuerrote Friederike, erschien 1970 und wurde in der ersten Ausgabe auch von ihr selbst illustriert. Von da an erschienen jedes Jahr neue Bücher von ihr. In der Regel wurden ihre Kinderbücher dann aber durch die Verlage von anderen illustriert.

Mit ihren Außenseiterfiguren und der realistischen Schilderung der Lebenssituationen statt einer heilen Welt wurde Nöstlinger zur Vorreiterin einer neuen Kinderliteratur. Hier hatten die Eltern auch mal Unrecht und familiäre Konflikte wurden, anders als dies bislang in der Kinder- und Jugendliteratur üblich war, nicht ausgeblendet.
Nöstlinger bezog auch immer wieder politische und gesellschaftskritische Aspekte in ihre Werke ein. So ließ sie beispielsweise die Erlebnisse ihrer eigenen Kindheit während des Zweiten Weltkrieges einfließen.

Christine Nöstlinger hat für ihr literarisches Werk einige Preise bekommen. 1973 erhielt sie den Deutschen Jugendliteraturpreis für Wir pfeifen auf den Gurkenkönig. Der Hans Christian Andersen-Preis folgte 1984. Mit dem renommierten Astrid-Lindgren-Gedächtnis-Preis wurde sie 2003 zusammen mit Maurice Sendak ausgezeichnet.

Nöstlinger war vor allem für ihre Kinderliteratur bekannt, arbeitete jedoch auch für Tageszeitung, Fernsehen und Rundfunk. Sie veröffentlichte einen Gedichtband und sogar Kochbücher.

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