Zur Weihnachtszeit geht Lisa mit ihrer Familie im Park spazieren. Dort sitzt alleine auf einer Bank eine alte, auf den ersten Blick etwas seltsam wirkende Frau. Die Erwachsenen nehmen von der Obdachlosen keine Notiz, doch Luisa nimmt unbefangen Kontakt zu ihr auf. Frau König, wie sie sich vorstellt, trägt ihre Krone im Mund und ihr Königreich im Herzen. Einsam ist sie nicht, die freundliche Frau, die offenbar nicht mit Worten spricht, dafür aber mit Gesten und mit der liebevollen Ruhe und Zuwendung, die sie ausstrahlt. Das ungleiche Paar teilt einige intensive gemeinsame Augenblicke, bis Luisa von den sie begleitenden Erwachsenen gerufen wird. Zum Abschied gibt Frau König Luisa noch ein Weihnachtsgeschenk mit.
Und während die Erwachsenen Luisa fragen, was sie sich denn zum Fest der Liebe wünsche, wird klar, dass Frau König und Luisa der wahren Bedeutung von Weihnachten schon längst auf der Spur sind.
Das Bilderbuch kommt mit wenig Text aus. Luisas Worte liegen in verschiedenfarbigen Wachskreidenbuchstaben auf der Illustration, die beiden Sätze der Erwachsenen setzten sich schwarz dagegen ab, einen Erzähler gibt es in dem Bilderbuch nicht und braucht es auch nicht. Es ist alles gesagt, wird alles gesagt was wichtig ist, der Leser fügt das Seine hinzu. Übereinstimmung und Zuwendung zeigt sich in der Körpersprache und Ausstrahlung der Beiden, die die schönen Illustrationen in einer Freundlichkeit und Leichtigkeit herüberbringen, die Raum lassen für die eigene Vorstellungskraft der Betrachter.
Kurz: Ein herzerwärmendes Bilderbuch, das schon die Kleinen gut verstehen können und auch erwachsenen Vorlesern bzw. Lesern gut gefallen dürfte!
Soheyla Sadr: Luisa, Frau König und das goldene Herz. Eine Weihnachtsgeschichte. Patmos 2014
Format 22 x 24 cm, 32 Seiten, Hardcover
ISBN: 978-3-8436-0562-5
12,99 Euro