Die Leipziger Buchmesse hat begonnen, der Bücherfrühling mit seinem begleitenden großartigen Lesefestival „Leipzig liest“. In diesem Jahr treffen sich Verlage, Autoren und Leser vom 17. bis 20. März 2016, um die Literatur und das Lesen zu feiern. 2.250 Aussteller aus 42 Ländern sind vor Ort und 3.000 Mitwirkende präsentieren ihre aktuellen Werke in 3.200 Veranstaltungen auf 410 Bühnen.
Zu den mit großer Spannung erwarteten Terminen der Leipziger Buchmesse gehört alljährlich die Vergabe des Preises der Leipziger Buchmesse. Heute erfolgte in der Glashalle die Bekanntgabe der Preisträger in den Kategorien Belletristik, Sachbuch/Essayistik und Übersetzung.
In der Kategorie Belletristik geht der Preis an Guntram Vesper, der für seinen bei Schöffling & Co erschienen Roman „Frohburg“ ausgezeichnet wurde. Frohburg ist der Name der sächsichen Kleinstadt in der Vesper geboren wurde und aufwuchs, bis er mit seiner Familie 1957 in die Bundesrepublik Deutschland geflohen ist. In seinem Roman breitet er ein Panorama deutschen Lebens im 20. Jahrhundert.
Preisträger der Kategorie Sachbuch/Essayistik ist der Professor für Philosophie Jürgen Goldstein. Seine Biografie „Georg Forster. Zwischen Freiheit und Naturgewalt“ ist bei Matthes & Seitz erschienen. Georg Forster (1754-1794) war Entdecker, Zeichner, Schriftsteller, Übersetzer und Revolutionär und hat an James Cooks zweiter Weltumseglung teilgenommen. Goldsteins Sachbuch sei nicht nur eine Biographie, urteilt die Jury, sondern leses sich „Wie der Abenteuerroman eines Lebens“.
Für ihre Übersetzungsleistung wurde die freiberufliche Lektorin, Autorin und Literaturübersetzerin Brigitte Döbert gewürdigt. Sie übersetzte „Die Tutoren von Bora Ćosić“ aus dem Serbischen, eines jener Werke, die man eher der Kategorie unübersetzbar zuordnen würde. Es handelt sich hierbei um die komische Parodie einer Familienchronik voller Wortspiele, welche einen Bogen über 150 Jahre europäischer Geschichte spannt. Erschienen ist das Buch ebenfalls bei Schöffling & Co. Die Freude im 1993 in Frankfurt gegründeten kleinen Verlag dürfte angesichts seiner beiden Preisträger riesig sein.
Weitere Informationen unter www.preis-der-leipziger-buchmesse.de
Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik
Ebenfalls heute zeichnete das Börsenblatt, Magazin für den Deutschen Buchhandel, den Schriftsteller und Literaturkritiker Nico Bleutge mit dem Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik aus. Seine Gedichte wurden in zahlreichen Anthologien und Literaturzeitschriften veröffentlicht, erhielten einige Auszeichnungen. Bleutge arbeitet jedoch auch seit 2001 als freier Literaturkritiker.
Der Alfred-Kerr-Preis zeichnet keine Einzelkritik sondern das literaturkritische Gesamtwerk eines Kritikers aus. Die Jury begründete ihre Wahl mit den folgenden Worten: „Er urteilt eigenständig, argumentiert offen und für den Leser öffnend, und er schreibt stilistisch glänzend. Das zeigt sich besonders beeindruckend, wenn Bleutge, der selbst Lyriker ist, Gedichte beschreibt und bespricht – stets aus großer Kenntnis der Geschichte der Lyrik, national wie international.“
Ein Porträt des Preisträgers lesen Sie hier