Die Furchtlosen Fünf… tun das Falsche, aber richtig. (Anna McPartlin)
Was für ein Dilemma! Jeremys bester Freund Johnny J ist in Not, denn seine Mutter ist schwer krank. Im Krankenhaus in Amerika könnte man sie bestimmt retten, denn die Medizin ist da weiter als in Irland, hatte ihr Freund Walker gesagt und Walker war sehr klug. Immerhin hatte er für seine Schwester den Young Scientist of the Year gewonnen (er war selber zu jung für die Teilnahme gewesen). Schnell ist der Plan gefasst: sie müssen das Geld zusammen bekommen um Johnny J‘s Mutter nach Amerika zu schicken. Dann wird alles gut!
Erst versuchen sie es mit Boxkämpfen – doch es würde viele Boxkämpfe brauchen um das Ticket nach Amerika zu bezahlen und die Zeit läuft ihnen davon. Als Jeremy hört, dass bei dem WM-Spiel in ein paar Tagen alle das Irland-Spiel im Pup verfolgen wollen und kurz darauf, dass Johnny J zu seiner Tante Alison ziehen soll, wenn seine Mutter stirbt, kommt er auf eine folgenschwere Idee, denn natürlich muss er seinem Freund helfen… und auch die anderen aus dem engen Freundeskreis.
Keinem der fünf Teenager der Gruppe ist wirklich wohl dabei – im Gegenteil, es nimmt sie alle ganz schön mit, doch es kommt nicht in Frage, dass sie die anderen im Stich lassen. Während alle vor dem Bildschirm sitzen und mit der Irischen Mannschaft mitfiebern, wollen die vier Jungs, ergänzt von dem Mädchen Charlie die günstige Gelegenheit nutzen und einen Raubüberfall begehen. Na, was heißt wollen… aber gibt es denn eine andere Möglichkeit?
Der Plan gelingt und geht doch auch schief. Nicht nur, dass sie alle schwere Gewissensbisse haben, das erbeutete Geld ist viel zu wenig und so folgt dem einen Plan ein weiterer. Und ehe sie sich versehen, sind die Freunde auf der Flucht und werden in der Zeitung als die „Furchtlosen Fünf“ gesucht. Kann denn jetzt noch alles gut werden? Na, alles nicht, aber McPartlin führt ihre Buchhelden durch allerlei Abenteuer zu einem halbwegs versöhnlichen Ende.
Liebevoll gezeichnete Charaktere und jede Menge Humor
Das Thema ist keine leichte Kost: einerseits die schwer krebskranke Mutter, die wohl keine Chance mehr auf ein Überleben hat und andererseits die Teenager, die darum wissen, dass sie Verbrechen begehen und doch hoffen mit dem Falschen das Richtige zu tun. McPartlin gelingt die Gratwanderung, indem sie so detailreich und liebevoll die einzelnen Teenager erfindet, dass man mit ihnen mitfiebert und indem sie die Abenteuergeschichte mit viel Humor würzt. Natürlich ist es nicht richtig durch Verbrechen das Geld für die erhoffte Rettung zu erbeuten, auch die gar nicht so „Furchtlosen Fünf“ wissen das ganz genau, und doch kann man nicht anders als mitzuhoffen.
Anna McPartlin: Die Furchtlosen Fünf… tun das Falsche, aber richtig [Partnerlink]. Aus dem Englischen von Christine Strüh. Rowohlt Taschenbuch Verlag 2019, ab 10 Jahren.
ISBN 978-3-499-00060-7
Hardcover, [D] 16,00€