Alle Schafe fressen gerne frisches Gras, machen „mäh“ und lieben es im Sommer auf der Bergweide zu sein. Nur eines nicht: das futtert lieber Pizza, kräht mit dem Hahn „kikeriki“ und macht lieber Badeurlaub. Ein Schaf das vollkommen aus der Reihe tanzt – gehört das überhaupt noch zur Herde? Nein, findet die Herde und sondert den Sonderling ab.
Das besondere Schaf ist nun erst wütend, dann trotzig und zuletzt sehr traurig. Denn eigentlich, seien wir mal ehrlich, will es zwar besonders sein, aber doch trotzdem dazugehören. Doch dann kommt ihm eine äußere Bedrohung in Gestalt eines Wolfes zu Hilfe. Alle Schafe haben Angst vorm Wolf – nur das eine nicht. Und nun zeigt es es der Herde, dass es sein gutes hat, aus der Art zu schlagen. Gemeinsam als Herde gelingt es ihnen durch absolut unschafiges Verhalten den Wolf zu vertreiben. Manchmal ist es also eine gute Sache anders zu sein!
Das Bilderbuch kommt mit wenig Text aus, denn die gelungenen Illustrationen vertiefen die Geschichte und zeigen weitere Aspekte auf. Dass es der Worte auch nicht unbedingt Bedarf, zeigt besonders die Doppelseite nach Ausschluss des besonderen Schafes aus der Herde. Die Phasen Überraschung, Wut,Trotz und Traurigkeit brauchen keinen Text, um zu zeigen, was in dem besonderen Schaf vor sich geht.
Ein schönes Bilderbuch zum Vorlesen und ein Plädoyer dafür, jedem Menschen – ob Groß oder Klein – zuzugestehen, anders zu sein und doch zur Gemeinschaft zu gehören. Es kann auch als eine Aufforderung gelesen werden, das Positive in den Blick zu nehmen, das sich aus dieser Vielfalt ergibt.
Stephan Valentin / Denitza Mineva (Illustration); Ich bin kein Schaf [Partnerlink]. Pfefferkorn-Verlag, 2022.
Hardcover, 26 Seiten, ab 3 Jahren
ISBN 978-3-944160-26-9 14,90 € (D) | 15,40 € (A)
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