Dylan wohnt in Manod, einem tristen walisischen Ort in dem es immer zu regnen scheint. Seine Eltern betreiben hier eine Tankstelle mit Reparaturwerkstatt, von der sie mehr schlecht als recht leben können. Dylan lebt trotzdem gerne hier und notiert Tag für Tag im Benzintagebuch, welche Automarken vorgefahren sind, was die Kunden gekauft haben und alles andere was ihm bemerkenswert erscheint. Das einzige was ihn wirklich stört ist, dass er niemanden mehr zum Fußball spielen hat, seitdem der letzte weitere Junge weggezogen ist. Das ganze Dorf ist grau und erstarrt, die Kinder von Manod, klagt ihre Lehrerin, malen im Kunstunterricht nur graue Bilder von ihrer Heimat und selbst die Kriminalitätsrate, so Dylans jüngere Schwester, ist einfach nur langweilig niedrig. Es scheint als würde hier einfach nie etwas passieren.
Doch das ändert sich als eines Tages zahlreiche Lastwagen den Berg hinauffahren, um Kunstwerke der Londoner National Gallery in der stillgelegten Schiefermine zwischenzulagern. Ein kleines Mißverständnis bringt einiges ins Rollen und nach und nach springt bei einigen Bewohnern ein Funke über. Tom fängt, inspiriert durch ein Gemälde, an die Schaufenster der Läden im Dorf völlig neuartig zu dekorieren, Dylans Mutter erwacht durch „Die Regenschirme“ von Renoir aus ihrer Schwermut und der Metzger ist nach dem Anblick der Ruderboote von Monet (Badende in La Grenouillère) ein völlig neuer Mensch. Eine ganz besondere Rolle spielen die Sonnenblumen van Goghs, von denen eine ganz besondere Wärme und Faszination ausgeht…
„Meisterwerk“ ist ein schöner Jugendroman, humorvoll erzählt, mit liebenswertem und teils schrulligem Personal, einer netten Geschichte mit ein paar kleinen Überraschungen und der nie aufgringlich wirkenden Botschaft, dass Kunst das Leben der Menschen zu ändern vermag.
Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2007 (Sparte Jugendbuch), ab 11 Jahre.
Frank Cottrell Boyce: Meisterwerk. aus dem Englischen von Salah Naoura. Carlsen Verlag 2006