In den letzten Jahren sind Pinguine ja zu Filmstars geworden. Die Reise der Pinguine war ein großer Erfolg und zur Zeit läuft Happy Feet im Kino und wird gut besucht. Meine Pinguin-Stars leben aber in einem Buch. Es heißt Am Südpol, denkt man, ist es heiß und stammt aus der Feder der vielseitigen Elke Heidenreich, die viele vielleicht als Brigitte-Kolumnistin oder als Moderatorin der Büchersendung „Lesen!“ kennen. Rund um die Frage, warum Pinguine tagaus tagein im Frack herumlaufen hat sie eine amüsante, witzige Handlung gedichtet. Die Pinguine lieben nämlich Musik und wollen vorbereitet sein, wenn das Opernschiff mit den drei Tenören anlegt um eine Vorstellung zu geben. Wenn Pavarotti & Co Verdis La Traviata (Grandios: Pavarotti als Violetta!) spielen, kann man natürlich nur im vornehmen Frack hingehen, wo kämen wir sonst hin! Was dann alles geschieht bis die Vorstellung zu Ende ist, hat Elke Heidenreich so humorvoll dargestellt und sprachlich sorgfältig gestaltet, dass man aus dem schmunzeln nicht herauskommt. Illustriert hat das Buch Quint Bucholz, dem es gelungen ist einerseits wunderschöne, aber gleichzeitig den Witz des Textes aufgreifende Bilder zu schaffen.
Am Südpol, denkt man, ist es heiß wird gerne in die Schublade „Kinderbuch“ gesteckt. Das wird meiner Meinung nach dem Buch aber nicht wirklich gerecht. Sicher es ist auch für Kinder ab 6 Jahren wunderbar geeignet, aber genauso gut für Menschen aller Altersstufen, die sich eine kurze Auszeit gönnen wollen, aus der sie erfrischt und vergnügt wieder auftauchen. OK – eine Ausnahme: Jugendliche werden sich vielleicht nicht unbedingt dafür begeistern.
Elke Heidenreich: Am Südpol, denkt man, ist es heiß, Erstveröffentlichung 1998
Sehr schöne Rezension. Das Buch war auch klasse 🙂