Kultureller Brückenbau mit Jugendliteratur

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Autor: S. Benedict-Rux
22. Mai 2015

Deutsch-Französischer Jugendliteraturpreis 2015 vergeben

Im Rahmen der 15. Europäischen Kinder- und Jugendbuchmesse Saarbrücken wurde heute der Deutsch-Französische Jugendliteraturpreis 2015 für je einen deutschen und einen französischen Titel im Saarbrücker Schloss verliehen. Die Ministerpräsidentin des Saarlandes, Annegtret Kram-Karrenbauer, und der französische Generalkonsul Frédéric Joureau zeichneten die diesjährigen Preisträger aus und stellten sie der Öffentlichkeit vor.
Über den noch recht jungen Preis, der heute zum dritten Mal vergeben wurde, dürfen sich Matze Döbele aus Deutschland sowie Emmanuel Bourdier und Zaü aus Frankreich freuen.

Buch bei amazon ansehen / bestellenMatze Döbele: „Konrads Schatten“ (Kunstanstifter Verlag), ab 8
Ständig wird der achtjährige Konrad verdächtigt etwas ausgefressen zu haben, dabei war er das doch gar nicht! Der Schuldige ist nämlich sein Schatten! Versucht er erst noch den Schatten mit Licht zu verscheuchen, so erkennt der Junge dann, dass sein Schatten nun mal zu ihm gehört.
„Mit variablem Layout, bewegtem Mienenspiel der Figuren und klarer Gestik führt Döbele die Schattenstreiche vor Augen, das Malerisch-Pastose ist haptisch greifbar und besitzt dennoch zarte Luftigkeit“, heißt es in der Jurybegründung, die auch das Spiel mit der Typografie in dem Kinderbuch hervorhebt.

Zaü und Emmanuel Bourdier: „Les jours noisette” (Utopique), ab 8
Ein Junge, der zwischen Verachtung und Bewunderung seines Vaters schwankt. Ein Vater, der
vor allem immer abwesend ist und den der Sohn mit dem Duft seines Eau de Toilette assoziiert – es ist der Duft von Haselnüssen.
Die Jury begründet die Wahl des Buches zum einen mit dem eher selten verwendeten Thema, aber auch mit der kindgerechten Erzählweise, die trotz Überraschungen auf Effekthascherei verzichtet: „Man versteht erst am Ende, worum es genau geht, wer dieser merkwürdige Vater ist und auch, warum die Beziehung zwischen Sohn und Vater zwischen Liebe und Furcht schwankt.“

Mehr zum Deutsch-Französischen Jugendliteraturpreis

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Der Preis für zeitgenössische Jugendliteratur in Deutschland und Frankreich wird von der Stiftung für die deutsch-französische kulturelle Zusammenarbeit und der Europäischen Kinder- und Jugendbuchmesse verliehen und steht unter der Schirmherrschaft der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Frau Monika Grütters, und des Französischen Botschafters in der Bundesrepublik Deutschland, S.E. Philippe Etienne. Ausgezeichnet werden herausragende Jugendbuchtitel, die noch nicht in die jeweils andere Sprache übersetzt worden sind. Neben der Vertiefung des literarischen Brückenbaus zwischen den beiden Ländern, wird mit dem Jugendliteraturpreis auch die Förderung bisher unbekannter zeitgenössischer Jugendbuchautoren angestrebt.
Ausgewählt werden die Preisträger von einer unabhängigen elfköpfigen deutschen und französischen Fachjury, die von der Stiftung für die deutsch-französische kulturelle Zusammenarbeit und der Europäischen Kinder- und Jugendbuchmesse gewählt wird. In diesem Jahr gehören die nachfolgenden Experten der Jury an: Nicola Bardola  (Autor, Journalist und Übersetzer/München), Géraldine Elschner (Autorin und Übersetzerin/Heidelberg), Isabelle Enderlein (Übersetzerin/Berlin),Germaine Goetzinger (Leiterin des Centre national de littérature/Lëtzebuerger Literaturarchiv in Mersch / Luxembourg), Alfred Gulden (Autor /Saarlouis, München), Dr. Stefan Hauck (Redakteur beim Bösenblatt des Deutschen Buchhandels/Frankfurt), Charlotte Larat  (Literaturagentin/Strasbourg), Mathilde Lévȇque (Privatdozentin an der Université Paris) sowie Alexandra Rak (freie Lektorin, Übersetzerin und Referentin/Frankfurt).

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